Pele - Der Leseclub

Das Klassenzimmer ist für manche Kinder nicht der ideale Ort, um vorzulesen, weiß Bernhard Reuschel. „Einige Kinder trauen sich in der großen Gruppe nicht, ihre Lesefertigkeiten zu zeigen“, erläutert der Lehrer und Konrektor der Schule. Deshalb empfinden die Kinder eine Lesestunde im Pele-Club als eine besondere Gelegenheit, die sie gerne nutzen: Das laute Übungslesen findet nämlich in Kleinstgruppe bei zwei Lesemüttern des Pele-Clubs statt. Der Peslmüller Lese-Club, kurz Pele-Club, ist eine Initiative der Eltern der Grundschule, die sich die Leseförderung der Kinder auf die Fahnen geschrieben hat.

„Uns geht es darum, den Kindern noch mehr Freude am Lesen zu vermitteln und sie zu motivieren, in die spannende Welt der Bücher einzutauchen“, erläutert Sylvia Oelert die Arbeit des Pele-Clubs.

Über die positive Leseerfahrung und die individuelle Betreuung soll die für den Schulerfolg so wichtige Lesefertigkeit der Kinder gefördert werden, weshalb Lehrer Bernhard Reuschel das Engagement der Eltern auch ganz besonders schätzt: „Die Kleinen spüren die persönliche Zuwendung und manche können sich in den Pele-Stunden viel mehr öffnen als in der großen Klassengemeinschaft“, sagt Reuschel. „Bei vielen platzt nach einer Zeit richtiggehend der Knoten. Sie lesen plötzlich viel besser und leihen sich Bücher aus.“

Auch Omas und Opas sind Lesepaten.
Das Konzept der Initiative sieht vor, dass jeweils eine Begleitperson während einer regulären Unterrichtsstunde mit einem bis etwa sechs Kindern das Lesen übt. Dabei muss es sich keineswegs immer um eine Mutter handeln. „Im Pele-Club engagieren sich auch Omas und Opas und andere Freiwillige“ erläutert Sylvia Oelert. „Einer unserer Helfer ist ein ehemaliger Gymnasiallehrer.“ Insgesamt lesen etwa zehn Lesepaten regelmäßig mit den Kindern. Aber die Mitarbeit im Pele-Club setzt keineswegs pädagogische Erfahrung voraus. „Wir freuen uns über jeden Betreuer“ versichert Sylvia Oelert. „Was im Pele-Club zu tun ist, hat im Grunde jeder schon einmal als Mutter, Vater, Oma oder Opa mit dem eigenen Nachwuchs gemacht: Gemeinsam lesen und über das Gelesene sprechen.“

Meist ziehen sich die kleinen Lesegruppen in einen freien Raum wie das Büro des Konrektors oder den Computer-Raum zurück. „Leider verfügen wir nicht über viele Rückzugsmöglichkeiten für Arbeitsgruppen“, klagt Reuschel. „Und auch auf den bestehenden Flächen haben wir aufgrund von Feuerschutzvorschriften wenig Gestaltungsmöglichkeiten. Aber irgend etwas fällt uns immer ein.“